Gründung der HG Rothenburg und 5 Jahre Erfolgsgeschichte


Saison 1994/95: ASV und TV Rothenburg spielen in der Verbandsliga Nord

Dezember 94: Zunächst ohne Wissen der Abteilungsleitungen und Vereinsvorsitzenden treffen sich Spieler beider Mannschaften und sondieren die Möglichkeit einer Handballgemeinschaft. Bisher waren alle Versuche in dieser Richtung auf „höherer Ebene“ gescheitert. Diesmal ergriffen die Aktiven beider Teams die Initiative und nicht irgendwelche Funktionäre (womit ein für allemal klar gestellt ist, wer die Gründungsväter der HG Rothenburg sind). Dann wurden die Vereinsführungen Laudenbacher (TV) und Kölle (ASV) informiert, die eine Bereitschaft zum Zusammenschluß signalisierten, falls Unterschriftenlisten der Spieler beider Vereine vorliegen würden. Schon hier zeichnete sich eine deutliche Zustimmung ab, es entstand eine ungeheure Aufbruchstimmung – diese historische Chance wollten alle nutzen. Beide Abteilungsleitungen und die Vereinsführung (ASV/TV) führten ein erstes Gespräch, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Es mussten  eine Reihe formeller und rechtlicher Hürden überwunden und schleunigst Sondersitzungen der verschiedenen Gremien einberufen werden.

Freitag, 13.01.1995: Die Handballabteilungen stimmten ab, Beschlüsse mussten gefasst werden. Das Ergebnis: TV Handball 51:8 Stimmen und ASV Handball 41:0 Stimmen für die Gründung der HG Rothenburg! 

Mittwoch, 18.01.1995: Der ASV Verwaltungsrat spricht sich mit 23:0 Stimmen für eine HG aus.

Donnerstag, 19.01.1995: Der TV Turnrat stimmt mit 24 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen und einer Gegenstimme für die Bildung einer Handballgemeinschaft. 

Freitag, 27.01.1995: Gründungsversammlung der HG Rothenburg im Gasthof Schranne. 101 stimmberechtige Mitglieder wählen einstimmig den ersten HG-Vorstand. Vorsitzender wird Günther Höfler mit 99 Ja-Stimmen (1 Enthaltung, 1 Gegenstimme). Als „Schirmherr“ und zukünftiger Vorsitzender des Fördervereins Handball verliest Oberbürgermeister Herbert Hachtel die Satzung und den HG-Vertrag. ASV-Vorsitzender Dieter Kölle bringt es auf den Punkt:   „Was in Jahrzehnten nicht gelungen ist, wurde in fünfeinhalb Wochen durchgezogen“

Februar 1995: Unter den Augen von 500 Zuschauer gewinnt der ASV deutlich das letzte Derby der Rothenburger Handballgeschichte statt. 

Mittwoch, 19.02.1995: Präsidiumssitzung des Bayerischen Handballverbandes (BHV). Völlig überraschend kommt ein Fax vom BHV-Chef Werner Knoll: „Ihr Antrag auf Genehmigung einer Spielgemeinschaft ASV/TV Rothenburg..ist eingegangen... Wegen grundsätzlicher Erwägungen wurde der Antrag bis zur erweiterten Vorstandssitzung am 26. März zurückgestellt.“ Hintergrund: Beim BHV gab es zu dieser Zeit Tendenzen, die Gründung von Spielgemeinschaften einzuschränken.

Dienstag, 18.03.1995: Der ASV Rothenburg hält seine letzte Jahreshauptversammlung ab.

26.03.1995: Der BHV genehmigt die HG Rothenburg.

September 1995: Die Russische Nationalmannschaft spielt gegen Rothenburg 

Saison 1995/96: 17 Mannschaften nehmen erst mal den Spielbetrieb der 820 Mitglieder zählenden Handbllgemeinschaft auf. Die 1. Mannschaft startet unter Trainer Karl-Heinz Rost (DDR-Olympiasieger 1972) in die Verbandsligasaison, die mit einem entäuschenden Platz im hinteren Drittel beendet wurde.

Saison 1996/97: Die HG Rothenburg holt unter Spielertrainer Serguie Makovski nach 24 Spielen mit 41:7 Punkten die Meisterschaft und steigt in die Bayernliga auf. 

Saison 1997/98: Nach einer total verkorksten Vorrunde stellt die HG die zweitbeste Rückrundenmannschaft und belegt den 5.Platz (23:21 Punkte). Durch eine Blitzverpflichtung des Erlanger Bundesligaspielers Axel Reich bekam das Team deutlichen Auftrieb.
  
21.Januar.1998: Rothenburg schlägt in der Quali-Runde zum DHB-Pokal den TuS Fürstenfeldbruck mit 27:22 Toren
  
01.Mai 1998: Die HG Rothenburg gewinnt den Bayernpokal durch einen 27:23 Sieg über den TSV Herrsching
  
05.September 1998: Die HG scheitert in der 1. Runde des DHB-Pokals mit einer 21:24 Niederlage gegen den Regionaligisten TuS Landstuhl. 

Saison 1998/99: Die HG Rothenburg wird mit Serguie Makovski Bayerischer Vizemeister. Punktgleich (31:12 Punkte) mit dem Meister TSV Ottobeuren musste man, wegen des schlechteren direkten Vergleichs, mit dem 2.Platz vorlieb nehmen. Völlig unerwartete Punktverluste in den Heimspielen gegen die abstiegsgefährdeten Mannschaften aus Lauf und Milbertshofen verhinderten den sicher geglaubten Titel. 

Saison 1999/2000: Die HG Rothenburg wird unter der Regie des russischen Spielertrainers Serguei Ladyguine Bayerischer Meister und steigt in die neu strukturierte Regionalliga auf (22 Spiele, 34:10 Punkte, 549:474 Tore) 

Saison 2000/2001: Vor stets ausverkaufter Kulisse kämpfte die Mannschaft von Anfang gegen den Abstieg. Gegen Saisonende wurde es immer enger, aber nach zum Teil überraschenden Erfolgen hatte es man doch noch in der Hand, am letzten Spieltag den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Schließlich fehlte ein einziges Tor zum notwendigen Klassenerhalt. Nach einem Regelverstoß der TG Landshut wurde der HG doch noch in 2. Instanz Punkte zugesprochen, so dass man sich letztlich doch noch freuen durfte, ein weiteres Jahr in der sportlich sehr anspruchsvollen Regionalliga Süd zu spielen.